Alle unsere Gefühle sind wichtig. Wir sollten uns daher vor allem auch um schmerzhafte Gefühle kümmern. Die allermeisten Menschen leiden unter den zahlreichen Krisen auf dieser Welt, zu denen sich ja auch noch unsere persönlichen Herausforderungen gesellen. Es ist okay und auch natürlich, traurig zu sein. Doch wir brauchen einen gesunden Ausgleich zur Trauer. Folgende 5 Skills sind für alle, die in letzter Zeit nicht mehr aus der Trauer herauskommen und sich wieder nach Ausgeglichenheit und Lebensfreude sehnen:
1. Egal was gerade in und um uns herum vor sich geht, bedenke: Es passieren immer gleichzeitig so viele schöne und lustige Dinge. Wenn wir unseren Geist darauf trainieren, diese Dinge wahrzunehmen, können wir auch in schwierigen Phasen lachen und uns am Alltag erfreuen. Dabei kann z. B. ein Dankbarkeits-Tagebuch helfen, wo wir täglich 3-5 Punkte notieren, für die wir aufrichtig dankbar sind. Damit lernen wir, auch in schwierigen Zeiten die Wohltaten des Alltags zu beachten und erlangen mehr Ausgeglichenheit.
2. Einmal am Tag rauszugehen, sei es um die Einkäufe zu erledigen, ein par Sonnenstrahlen einzufangen oder eine Runde mit dem Rad zu drehen. Frische Luft und Tageslicht werden die Stimmung immer etwas aufhellen. Idealerweise verbringen wir auch etwas Zeit in der Natur, sei es in einem Park, an einem Fluss oder in einem nahegelegenem Wald. Wenn wir die leuchtend grünen Blätter oder das klare blaue Wasser betrachten wirkt das beruhigend und gemütsaufhellend.
3. Auf ein Date gehen: sei es mit dem Partner, einer guten Freundin oder einfach mit uns selbst. Wer sagt, dass wir uns nicht selbst mit Blumen und Kaffee verwöhnen dürfen? Verabrede dich mit jemanden, den du gern hast oder einfach mit dir selbst und versuche in dieser Zeit ganz im Moment zu sein: die Gesellschaft des anderen und deine eigene zu genießen, das kühle Schokoladeneis auf der Zunge schmelzen zu lassen oder barfuß das weiche Gras im Park zu spüren.
4. Sich selbst umarmen: klingt komisch? Es tut aber fast genauso gut, wie jemand anderen zu umarmen. Und wir üben dabei, uns selbst liebevoll zu behandeln. Gönn dir einen Moment, in dem du dir selbst diese kleine Wohltat zukommen lässt und spür nach, wie sich das anfühlt. Sich selbst liebevoll zuzuwenden fühlt sich unglaublich gut an und verleiht uns das Selbstvertrauen, da wir in einem schwierigen Moment tatsächlich für uns selbst da sind.
5. Hilfe holen. Dieser Punkt gilt immer. Es zeugt von großer Stärker und Verantwortung, sich Hilfe zu holen. Wenn wir uns mit anderen über Sorgen und schmerzende Gefühle austauschen – sei es mit Freunden, Geschwistern, anonym am Sorgen-Telefon, mit einem Therapeuten oder in einer Selbsthilfe-Gruppe, erkennen wir, dass andere uns verstehen und vielleicht sogar etwas ganz Ähnliches erlebt haben oder durchmachen. Sich mit anderen verbunden zu fühlen ist ein sehr erleichterndes und gleichzeitig aufbauendes Gefühl. Und auch ein Fachmann kann dabei hilfreich sein, eine objektivere Sicht auf unsere Lage zu bekommen und neue Perspektiven auszuprobieren.
* Danke, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Ich hoffe, er hilft dir dabei, dir selbst Hoffnungsschimmer zu kreieren und wieder mehr Freude und Liebe zu emfpinden. Wenn dich dieses Thema anspricht, kannst du auch gern den Beitrag „Gesunde Wege, um mit Traurigkeit klarzukommen“ lesen.
Foto: Marcos Paulo Prado