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Einsamkeit überwinden mit Selbstmitgefühl

  • Beitrags-Kategorie:Liebe
  • Lesedauer:5 min Lesezeit

Obwohl Einsamkeit schmerzhaft sein kann, bietet dieses Gefühl gleichzeitig eine Chance, unser Leben neu zu gestalten. Den Kern von Einsamkeit bildet der Gedanke, dass wir nicht mit anderen verbunden, sondern von ihnen getrennt sind, weil wir uns aus irgendeinem Grund minderwertig oder unverstanden fühlen. Daher können wir uns auch in der Gesellschaft anderer einsam fühlen. Ich glaube, es ist wichtig, sich genau mit den Dingen, Gedanken und Gefühlen zu beschäftigen, die uns schmerzen, damit wir sie für uns auflösen und unser Leben wieder genießen können. Die folgenden Punkte zeigen, wie wir Einsamkeit annehmen, mit dem Konzept von Selbstmitgefühl (die 3 Kernelemente davon sind Achtsamkeit, selbstbezogene Freundlichkeit sowie das gemeinsame Menschsein) überwinden und uns wieder mit anderen verbunden fühlen können, seien es neue oder alte Bekannte, der eigene Partner oder die Familie.

AKZEPTIEREN

Wir können Gefühle nicht einfach loslassen, wenn wir nicht wissen, warum sie hier sind. Doch wir können sicher sein, dass alle Gefühle einen Grund haben und uns dabei helfen wollen, glücklich und gesund zu sein. Daher ist es notwendig, das Gefühl von Einsamkeit und die damit verbundenen Schamgefühle zu fühlen, möglichst ohne sie zu bewerten. Es ist nur ein Gefühl, das dich nicht definiert. Dann horch genau hin: Welche Gedanken stecken hinter diesen Gefühlen? Welche anderen Perspektiven gibt es dazu? Woran möchtest du glauben? Welche Wünsche stecken genau dahinter? Wir alle wünschen uns, anderen nah zu sein, uns verstanden zu fühlen, uns austauschen zu können und gemeinsam Zeit zu verbringen, in der wir uns wohlfühlen. Dieser Punkt ist eine Achtsamkeits-Übung, nimm dir dafür so viel Zeit und Ruhe, wie du brauchst. Vielleicht hilft es dir, dabei Tagebuch zu schreiben oder mit jemanden zu reden. Nutze die Gelegenheit, um ehrlich mit dir zu sein und dich selbst liebevoll zu trösten. (Vielleicht hilft dir hierzu auch der Beitrag gesunde Wege, um mit Ängsten klarzukommen.)

ZEIT MIT SICH SELBST GENIEßEN

Um Zeit mit anderen genießen zu können, müssen wir lernen, unsere eigene Gesellschaft zu genießen. Je freundlicher wir mit uns sind, desto leichter fällt es uns, alleine zu sein (lies dazu gerne die Beiträge zu Selbstliebe). Überlege dir dazu: Was macht dir alleine Freude und was würdest du gerne mit anderen zusammen erleben? Probier das einfach mal alleine aus. Gerne Zeit mit sich selbst zu verbringen schenkt uns Selbstbewusstsein und Lebensfreude. Wenn wir uns selbst geben, was wir uns von anderen Menschen erwarten, werden wir weniger abhängig von der Gesellschaft anderer und unsere Kontakte werden damit leichter und sorgenfreier.

SICH VERBUNDEN FÜHLEN

Auch wenn du Zeit alleine verbringst, kannst du dich verbunden fühlen: mit anderen Menschen, mit der Natur, mit Tieren, mit deinen Hobbies. Überlege dir dazu, was du alles mit anderen Menschen gemeinsam hast. Erinnere dich auch daran, dass sich die meisten Menschen ab und zu einsam fühlen und es nur nicht zeigen. Und dass wir alle Stärken und Schwächen haben und dass das ok ist. Unsere bunte Gefühlswelt ist etwas, das uns alle miteinander verbindet. Genauso wie der Wunsch nach Liebe, Nähe, ausreichend Essen, Gesundheit und Glück. Ein weiterer Teil, um sich mit anderen verbunden zu fühlen, ist ihnen das zu geben, was du dir von ihnen wünscht (zum Beispiel Ehrlichkeit oder aufmerksam zuzuhören, wenn dir jemand etwas erzählt). Ehrliche Freundlichkeit verbessert alle unsere Lebensbereiche. (Mehr Ideen dazu findest du hier.)

SICH IN KONTAKT WAGEN

Wenn du dir Zeit für dich und deine Gefühle genommen hast, wirst du dich vermutlich bereit fühlen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Wenn dir das noch Angst macht, akzeptiere auch das für einen Moment, es ist ok und den meisten Leuten geht es ab und zu mal so. Ruf dir aber auch in Erinnerung, welche Vorteile für dich daraus entstehen können, dich zu überwinden. Wir können so gut wie alles überstehen und durch den Kontakt mit anderen viele schöne Momente erleben, das Leben bekommt wieder mehr Pep, vielleicht fühlen wir uns sogar wieder lebendiger. Es geht darum, es trotz der Sorgen zu wagen. Kleine Schritte reichen dabei erst mal aus. Vielleicht triffst du bei einer der Aktivitäten, die du für dich entdeckt hast, andere Leute und kannst dich gleich ein bisschen austauschen. Oder du verbringst mal deine Mittagspause mit Kollegen. Es müssen nicht gleich lebenslange Freundschaften entstehen, es geht nur darum, sich in den Kontakt zu wagen und das Gefühl von sozialer Verbundenheit zu spüren. Je selbstverständlicher wir das fühlen, desto leichter können wir Beziehungen aller Art eingehen.

* Danke, dass du diesen Artikel gelesen hast. Ich hoffe, er konnte dir dabei helfen, deine Gefühle für dich zu nutzen und dich jetzt schon mehr mit anderen verbunden zu fühlen.

Foto: Andrianianja