Obwohl ich lange Zeit mit Klienten an gesunden Routinen gearbeitet habe, vergesse ich manchmal meine eigenen. Meine alten Gewohnheiten für mentale Ausgeglichenheit sind in den letzten Monaten etwas verloren gegangen. Ich finde, der Frühling mit seinen ersten warmen Sonnenstrahlen eignet sich ideal für einen Neubeginn und ich möchte daher versuchen, die folgenden 5 Elemente aktiv zurück in mein Leben zu integrieren:
DANKBARKEIT
Wir können für so gut wie alles dankbar sein, wenn wir uns dazu entschließen. Mag es der leckere Kaffee am Morgen sein, die Tatsache, dass wir genug köstliches Essen und frisches Wasser haben, unsere Freunde oder die Zeit, die wir für unsere Hobbys haben. Mein Ziel ist es, mir jeden Tag mindestens 3 solcher Dinge bewusst zu machen, egal wie schwierig oder locker das Leben gerade läuft. Mit dieser einfachen Methode trainieren wir unser Bewusstsein darauf, Lebensfreude auch in schwierigen Zeiten zu spüren und somit ausgeglichener zu bleiben.
VERGEBEN
Ich möchte allen Menschen vergeben, die mich verletzt haben – mir selbst inklusive. Mir ist klar, dass das nicht einfach ist und dass ich diese Handlung öfters wiederholen muss, vor allem dann, wenn mich Ärger oder Wut über die Vergangenheit überrollen. Doch wir können nicht wirklich weiterkommen, wenn wir uns an der Vergangenheit, unsere Verluste und unseren Schmerz festklammern. Um zu heilen, glücklich zu sein und neue Ziele zu erreichen müssen wir vergeben und dann nach vorne blicken. Bei Vergebung geht es weniger um die andere Person und auch nicht darum, sich alles gefallen zu lassen, als viel mehr um unseren eigenen Seelenfrieden. Es ist dabei hilfreich, sich vorzustellen, wie man sich ohne andauernden Groll fühlen wird, wie viel leichter damit alles wird.
ACHTSAMKEIT
Unsere Gedanken wandern gern wie von selbst in die Vergangenheit oder Zukunft. Wenn wir uns aktiv in die Gegenwart bringen, können wir unser Leben viel mehr genießen, zum Beispiel die erfrischende Dusche nach der Arbeit oder nach dem Sport. Gleichzeitig erlaubt uns Achtsamkeit, schwierige Gefühle wie Ärger oder Trauer zu spüren und gibt uns die Möglichkeit, uns um diese zu kümmern. Wir können herausfordernde Gefühle somit also schneller verarbeiten, die Balance leichter halten und anschließend wieder zu Freude und Glück zurückkommen. Die Gegenwart ist auch tatsächlich die Zeit, in der unser Leben stattfindet, also möchte ich mich hier öfter verwurzeln und sie mit all meinen Sinnen erleben.
AKZEPTANZ
Die letzte Zeit hat mir klar gezeigt, dass ich mehr von den Dingen akzeptieren muss, die sich nicht ändern lassen. Sich an Dinge oder Situationen zu klammern und sich zu wünschen, sie wären anders, zieht uns langfristig immer weiter runter. Ich möchte mich stattdessen vermehrt auf die Dinge konzentrieren, die sich ändern lassen, z. B. die eigene Einstellung und der eigene Umgang mit Konflikten.
MITGEFÜHL
Wenn wir Mitgefühl für uns selbst und für andere empfinden können, hilft uns das dabei, tiefe Beziehungen und Freundschaften aufzubauen und uns mit anderen verbunden zu fühlen. Es erleichtert uns zudem, uns und andere besser zu verstehen und leichter zu verzeihen. Sobald wir uns auf Mitgefühl konzentrieren, verändert sich unser Leben von machtlos zu kraftvoll.
MEINE METHODEN, UM MICH AUF DIESE 5 ELEMENTE ZU KONZENTRIEREN, SIND HAUPTSÄCHLICH:
MEDITATION
10-15 Minuten jeden Morgen oder Abend reichen schon, um ruhig zu sitzen, egal wo ich bin, und mich in dieser Zeit an meine Ziele zu erinnern. Um tief in die Gefühle wie Dankbarkeit, Mitgefühl und Akzeptanz einzutauchen, mit Affirmationen, Visualisierung oder Atemübungen. Meditieren gibt mir immer ein frisches Gefühl und es ist eine tolle Art, den Tag zu beginnen und zu beenden.
TAGEBUCH-SCHREIBEN
Meine Nummer-1-Methode in schwierigen Zeiten: alles rausschreiben, das wehtut und anschließend meine Herausforderungen mit den obigen Zielen kombinieren. Dabei helfen mir Fragen wie: Wie kann ich für mich und andere in Konflikten Mitgefühl zeigen? Wofür kann ich trotz allem dankbar sein? Wem und wie kann ich in dieser Lage vergeben? Was wollen meine Gefühle mir sagen? Welche andere Perspektive gibt es auf die Situation? Woran möchte ich glauben? Wie kann und will ich wirklich weitermachen?
ERINNERUNGEN
Kleine Notizen in meinem Kalender werden mich immer wieder an meine Ziele erinnern, bis sie zu einer automatischen Gewohnheit geworden sind. Danach reichen die kleine Erinnerungen monatlich, um sicher zu gehen, dass die neuen Gewohnheiten nicht wieder abhanden kommen, sondern als starke Helfer in meinem Leben bleiben.
* Danke, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Ich hoffe, die Ideen sind für dich genauso nützlich und inspirierend wie für mich. Hab einen wunderbaren Frühling voller großartiger Erlebnisse und Möglichkeiten.
Foto: Max Bohme