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Wie du dich fühlst ist wichtiger als wie du aussiehst

  • Beitrags-Kategorie:Lebensfreude
  • Lesedauer:4 min Lesezeit

Hier kommt der Bericht eines kleinen Selbstversuchs: Vor einigen Jahren habe ich mir Lauf-Schuhe gekauft, um mit dem Joggen anzufangen. Irgendetwas in mir ist davon überzeugt, dass dieser Sport Spaß macht und gut tut. Trotzdem war ich seitdem nur circa 5 Mal Joggen und es war jedes mal eine Qual: sofort aus der Puste, Schmerzen beim Atmen, schnelles Aufgeben und das Gefühl, dass andere, die mich sehen, irgendwie Mitleid haben könnten. Bis mir kürzlich ein Bekannter, der selbst viel und intensiv läuft, einen ziemlich banalen Tipp gab: Einfach mal versuchen, ganz langsam, mit Tippel-Schritten zu laufen. Hmm, mir kam das erst mal ziemlich „uncool“ vor. Wollte ich wirklich wie eine absolut unsportliche Anfängerin aussehen? Klar sollte das egal sein, aber in der Realität ist es das eben leider nicht immer. Mein Bekannter meinte, es sei egal, wie das aussieht, da man so immer noch mehr macht und schneller vorwärts kommt, wie wenn man es ganz lässt. Klingt doch eigentlich ganz überzeugend.

EINEN VERSUCH IST ES WERT

Da der letzte Winter für mich voller Erkältungen und ständiger Müdigkeit war, wollte ich mich unbedingt mehr draußen in der Sonne und an der frischen Luft bewegen. Also beschloss ich, dem langsamen Joggen mit Mini-Schritten eine Chance zu geben und es gleichzeitig als Selbstbewusstseins-Training zu versuchen. Und so zog ich endlich mal wieder die Jogging-Schuhe an und begann gleich draußen vor der Tür mit dem Laufen. Einmal durch die Stadt zur Mangfall, ein Stück auf dem Damm entlang und wieder zurück. Viele Jogger haben mich überholt und ich musste einige Geh-Pausen einlegen. Aber das erstaunliche war, dass es sich trotzdem oder vielleicht gerade deswegen richtig gut angefühlt hat. Endlich mal zu beschließen, dass es egal ist, was andere denken und stattdessen die frische Luft, die Sonne, die Natur und einfach die Bewegung zu genießen. Gegen Ende bin ich sogar für kurze Zeit in einen Flow geraten und habe kaum mehr gemerkt, dass ich laufe. Eine gute halbe Stunde später war ich zurück und überglücklich. Das war eindeutig die beste Jogging-Erfahrung meines Lebens. Und dieses Hochgefühl ist eine riesige Motivation, weiterzumachen. Und irgendwie hat es mich auch dazu inspiriert, hier mal einen wirklich persönlichen Artikel zu schreiben. 

DAS RESÜMEE

Es ist eine Sache, das Konzept zu kennen, dass Dinge sich gut anfühlen statt gut aussehen sollen. Es zu erleben ist jedoch nochmal etwas ganz anderes. Gefühle sind einfach überzeugender und motivierender als Logik.

* Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, dieser persönliche Beitrag konnte dich inspirieren, mehr darauf zu achten, wie sich Dinge anfühlen und dabei aktiv zu beschließen, dass die Meinung anderer nicht so wichtig ist. Vielleicht findest du auch etwas in deinem Leben, wo du diesen Ansatz mal ausprobieren magst?

Foto: Josh Gordon