Woher weiß man, was man will? Manche Menschen scheinen das ganz gut zu wissen und folgen ihrem Weg, sei es im Beruf, in der Liebe oder in welchem Bereich auch immer. Zumindest sieht das von Außen betrachtet leicht so aus. Ich fand es in der Vergangenheit oft nicht so einfach, herauszufinden, in welche Richtung ich gehen soll. In unserer Zeit gibt es so viele Möglichkeiten und obwohl das einerseits toll ist, kann es andererseits auch schnell überfordern. Oft wirken viele Pfade verlockend, manchmal keiner. Zu den Zweifeln gesellen sich oft Ängste: Was, wenn dieser Weg falsch ist und es dann kein zurück mehr gibt? Was wenn ich scheitere? Ist es nicht einfacher, auf Nummer sicher zu gehen? Falls du dich gerade in so einer Lebensphase mit dieser Art von Fragen befinden solltest, teile ich hier 2 Punkte, die mir dabei geholfen haben herauszufinden, was ich mit meinem Leben anstellen möchte:
1 STÄRKEN UND INTERESSEN FOLGEN
So sehr wir uns manchmal eine genau Anleitung wünschen, es gibt sie einfach nicht. Wir müssen uns mit uns selbst und dem Leben schon ein bisschen beschäftigen. Jeder Mensch hat verschiedene Stärken und gleichzeitig Dinge, die ihm nicht so leicht fallen. Verschiedene Interessen und wiederum Dinge, die ihn eher kalt lassen. Frage dich also: Was fällt dir generell leicht? Was macht dir Spaß? In welcher Tätigkeit kannst du ganz selbstvergessen aufgehen? Womit beschäftigst du dich gerne in deiner Freizeit? Was sind deine wichtigsten Werte? Wen bewunderst du und warum? In welchen Lebensbereichen weißt du bereits, was du willst und welche sind überhaupt unsicher? Wie sieht dein Traumleben aus? Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt aktuell für dich und was lacht dich am meisten an? Interessen sind übrigens manchmal wichtiger als unsere Stärken, auch wenn die beiden oft zusammenfallen. Denn nur weil dir etwas nicht leicht fällt, heißt das nicht, dass du es nicht lernen kannst. Vielleicht magst du dir zu diesen Überlegungen ein par Notizen machen.
2 EXPERIMENTIEREN
Unsere Interessen und Stärken zu kennen ist allerdings nur der Anfang und führt nicht gleich auf den einen, perfekten Weg. Denn den gibt es ja eh gar nicht. Um wirklich herauszufinden, was uns liegt und was wir wollen, müssen wir Dinge ausprobieren, experimentieren und Erfahrungen sammeln – dazu gehört auch, Fehler zu machen und es erneut zu versuchen. Dazu gehört auch, in Sackgassen zu landen und wieder umzudrehen. Und dazu gehört auch, dass wir uns vom Leben und uns selbst überraschen zu lassen, manchmal ergeben sich dann Gelegenheiten und Erkenntnisse, über die wir bisher nicht nachgedacht haben. Zwei Dinge können beim Experimentieren passieren: 1. Dinge, die bei anderen total interessant und spaßig wirken, können sich für uns als uninteressant herausstellen. Und 2.: Nur weil etwas zuerst langweilig auf uns wirkt, kann es uns trotzdem Spaß machen oder sich für uns erfüllend anfühlen.
VORAUSSETZUNGEN
Was wir für all das brauchen ist Mut, Fehlerfreundlichkeit und Offenheit. Manchmal müssen wir erst mal unsere Ängste überwinden und ins kalte Wasser springen, einige Dinge müssen wir mehrfach ausprobieren, um herauszufinden, ob wir sie weiter verfolgen wollen. Wir werden Fehler machen, uns täuschen und vielleicht mehrfach von vorne anfangen. Das ist nicht immer einfach, macht uns auf lange Sicht aber sowohl schlauer als auch stärker. Und wir müssen auch nicht immer mutig und offen sein, ab und zu reicht völlig aus. Wir dürfen auch immer wieder mal in unserer Wohlfühl-Blase bleiben, das Leben darf auch mal einfach bequem sein. Zudem kann es hilfreich sein, das Leben als Abenteuer oder als Geschichte zu betrachten, die wir erkunden wollen – in unserem eigenen Tempo. Vielleicht zieht es dich zu Spannung und Action, vielleicht wünschst du dir auch eher ein ruhiges und entspanntes Leben. Beides ist ok. Ob etwas zu uns passt, merken wir meistens daran, wie es sich auf Dauer für uns anfühlt. Und das kann sich dann sowieso wieder ändern, je nachdem, wie es dir langfristig damit geht und wie sich deine Lebensumstände entwickeln. Wir und unser Leben müssen nicht immer gleich bleiben. Wir dürfen uns entwickeln, verändern und Spaß bei alldem haben.
* Vielen Dank für Lesen! Ich hoffe, der Beitrag konnte dich dazu inspirieren, dein Leben neugierig zu erkunden und aktiv zu gestalten.
Foto: Egor Vikhrev